Im Januar 2010 begab es sich, dass durch eine glückliche Fügung eine kleine, feine neue Band gegründet wurde; genannt molllust. Die beiden Gründungsmitglieder, Janika Groß (Gesang, Klavier) und Frank Schumacher (Gesang, E-Gitarre), sind naturgemäß von Beginn an dabei, der Rest der Band hat sich im Laufe der Zeit etabliert. Nach dem Gewinn der Bachfestspiele konnten die Opera-Metaller_innen am 17.03. professionell in der nato aufspielen. Hier nun ein kurzer Bericht über das Konzert.
Opera Metal – was ist das eigentlich? Die Mitglieder von molllust beschreiben diese Musikrichtung aus einer Mischung von Metal mit Elementen der klassischen Musik. Also eigentlich nicht ganz meine Musikrichtung, aber auf Einladung geht man doch schon mal gerne in die nato. Den Bereich des Metal decken bei molllust die E-Gitarre (Frank), der E-Bass (Johannes Hank) und das Schlagzeug (Tommasu Soru) ab. Die Klassik ist mit dem Klavier (Janika), der Violine (Sandrine B.) und dem Cello (Lisa H.) vertreten. Eine interessante Mischung ist also allemal garantiert.
Etwa 20 Uhr war es dann soweit und alle technischen Vorbereitungen sind geschafft. Die Mitglieder von molllust stehen auf der Bühne und es kann losgehen.
Janika beginnt sofort mit ihrer klaren Sopran-Stimme zu überzeugen und schon kurze Zeit später zeigt sich der ganze Charakter der Musik von molllust. Während einzelne klassische Passagen für sich alleine stehen und sich mit Metal-Passagen abwechseln, überzeugen bei molllust vor allem die Passagen, in denen beide Teile geschickt zu einem Gesamtkunstwerk kombiniert werden. Dann drückt der Bass, die Gitarre und das Schlagzeug auf das eine Ohr. Das andere Ohr ist derweil mit der Aufnahme der klassischen Elemente beschäftigt. Das Ganze formiert sich im Kopf dann zu einer großen musikalischen Einheit.
Die musikalischen Eindrücke werden bei molllust zudem unterstützt durch ausdrucksstarke Interpretationen der Stücke. Während Janika in klassischer Opernmanier am Klavier steht, dreht Frank auf und zeigt uns, wie Metal-Musiker_innen aussehen können. Diese Emotionalität wird von Johannes in klassisch-cooler Basspose geschickt kontrastiert. Das alles wird komplettiert durch Sandrine, die mal klassisch-elegant, mal im im Rausch der Geschwindigkeit mit der Violine tanzt und Lisa, die träumerisch-schwärmend am Cello sitzt und steht. Man kann die Emotionen also nicht nur hören sondern auch sehen!
Ein tolles Konzert, bei dem molllust auch durch den Sonora Chor unterstütz wurde. Leider viel zu schnell vorbei. Aber mittlerweile gibt es auch schon das erste gepresste Album von molllust: Schuld, erschienen am 22.09.2012. Dort kann man sich die Kompositionen nochmal in Ruhe anhören und die verschiedenen Details, die bei einem Konzert gerne untergehen, entdecken.
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